Die Batthyánysche Familiengruft in Güssing
Die Familiengruft erstreckt sich kreuzförmig unter der Franziskanerkirche.
Sie ist auch über die Kirche, die so genannte Loretto Kapelle, gestiftet 1724 von der Gemahlin des Grafen Sigmund, zugänglich. Der Haupteingang in die Gruft befindet sich auf der Straßenseite.
Das Portal wird mit Figuren des Todesengels und des Glaubens überdacht. Das fürstliche und gräfliche Wappen der Familie flankieren den Eingang. Darunter ist in einer lateinischer Inschrift zu lesen:
„Graf Adam Batthyány erbaute (die Gruft) zur Begräbnisstätte seines Geschlechtes. Sie wurde erneuert von Fürst Philipp und Graf Johann Nepumuk“
Die Familiengruft existierte allerdings bereits vor Adam I. Balthasar III (†1590) und Franz II († 1625) wurden bereits hier beigesetzt. Eine Marmortafel mit lateinischer Inschrift an der Wand des Güssinger Klosters erinnert an Balthasar III.
Unter den über hundert Särgen in der Familiengruft, sind die des Stifterpaares, Adam I († 1659) und Aurorora Katharina, geb., Formentini (†1653) die ältesten. Sie befinden sich in der Gründerkapelle der Familiengruft.
Weiters findet man in dem Teil der ruft, die sich unter dem Kirchenschiff befindet, den reichlich verzierten Bleisarkophag des ersten Fürsten, des Feldmarschalls und Erziehers Kaiser Joseph II., Fürst Karl Joseph (1697 – 1772), ein Werk des Wiener Bildhauers Balthasar Ferdinand Moll.
Die meisten Särge sind dennoch eher schmucklos gehalten. Es sind hier die Särge vieler bedeutender Batthyanys zu finden. Zum Beispiel ist der letzte Palatin Ungarns, Ludwig Batthyány (1696 – 1765) auch hier begraben.
Einige Familienmitglieder sind auch an anderen Begräbnisstätten, in ihrem unmittelbaren Wirkungsbereich in Ungarn begraben worden. So etwa Kardinal Joseph Batthyány (1727 – 1799) in Pressburg (Bratislava).
In der so genannten „Fürstengruft“ steht der große Marmorsarkophag des seligen Dr. Ladislaus Fürst Batthyány-Strattmann (1870 – 1931). In diesem befinden sich heute einige Stücke seines Totenkleides, da die sterblichen Überreste des Fürsten nach seiner Seligsprechung in Rom in einen neuen Sarg und eigenen Schrein in die Franziskanerkirche oberhalb der Gruft umgebettet wurden.
Im Laufe der 350 Jahre des Bestehens der Gruft war die Frage ihrer Erhaltung und Renovierung ein immer wiederkehrendes Thema. In einem Dokument vom 6. März 1694 wird zum ersten Male über die Renovierung von Kloster, Kirche und Gruft gesprochen. Am 8. Februar 1723 schreibt Graf Ludwig (1696 – 1765) an das Kloster, dass er bald mit seinem Bruder Fürst Karl Joseph über eine Renovierung entscheiden wolle. Über die Jahrhunderte haben zahlreiche Familienmitglieder unzählige Male für Kloster, Kirche und Gruft gestiftet und viele Verbesserungen vorgenommen. Von Fürst Philipp (1781 – 1870) wurde die Familiengruft von Grund auf renoviert. Der jetzigen Familienchef, Fürst Ladislaus Pascal, hat die Gruft 1970 um einen Raum erweitert.
Auch die Fürst Philippsche Stiftung hat in den letzten Jahren mit Hilfe der öffentlichen Hand in die Renovierung von Kloster, Kirche und Familiengruft investiert.Dennoch bleibt der Erhalt der überaus großen Gruft eine Herausforderung für die Familie Batthyány.
Spendenaufruf:
Die Erhaltung der zweitgrößten Familiengruft (nach der Kaisergruft in Wien) Österreichs stellt für die Familie auch eine finanzielle Herausforderung dar.
Wenn mitzuhelfen möchten, dieses einzigartige Denkmal zu erhalten, dann nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf oder spenden Sie auf folgendes Konto:
Raiffeisenbezirksbank Güssing
BLZ 33027
Kto. Nr.: 57.711
IBAN: AT86 3302 7000 0005 7711
BIC: RLBBAT2E027
Vielen Dank!
Projekt zur weiteren Renovierung der Familiengruft
Am 21. Februar 2014 traf sich die Familie Batthyány, (der Familienrat) um nach Abschluss des ersten Teiles der Renovierung der sogenannten "alten Gruft" durch EU- und Landesfördermittel, die weiteren Schritte zur Renovierung der sogenannten "neuen Gruft" zu erörtern.
Die anwesenden Familienmitglieder beschlossen diese wichtigen Arbeiten in der "neuen Gruft" möglichst bald - um Ostern 2014 - aus privaten Mitteln zu ermöglichen und in Auftrag zu geben.
Im Frühjahr wird es zu einer weiteren Familiensitzung kommen, bei der dann die letzten Details besprochen und die Arbeiten in Auftrag gegeben werden.
Klosterkirche Güssing feiert die Erhebung zur Basilika
Das diesjährige Hochfest Christ König, am 24.11.2013, war besonders für die Stifterfamilie Batthyány, aber natürlich auch für die gesamte Diözese Eisenstadt ein besonderer Tag! In Güssing wurde die Erhebung der Kloster- und Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung - welche Teil der Batthyányschen Burg- und Klosterstiftung ist - zur Basilica minor gefeiert.
Der Apostolische Nuntius von Österreich, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen feierte mit Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics, Alt-Bischof Paul Iby, dem ernannten Salzburger Erzbischof Franz Lackner sowie zahlreichen Priestern und Ordensleuten, getragen von einer großen Menge an Gläubigen, den Festgottesdienst.
Neben Mitgliedern der Familie Batthyány nahmen auch Landeshauptmann Hans Niessl und Landeshauptmannstellvertreter Franz Steindl an der Feierlichkeit teil.
Aufgrund des großen Andrangs von Gläubigen wurde die heilige Messe in den gesamten Bereich des Franziskanerklosters übertragen.
Im Anschluss kamen alle Gäste noch zu einer "großen Agape" am Gelände des Klosters zusammen.
Klosterkirche Güssing wird Basilika
Am 19. Juni dieses Jahres hat Papst Franziskus einem entsprechenden Antrag der Diözese Eisenstadt stattgegeben und die Kloster- und Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung in Güssing (Teil der Batthyányschen Burg- und Klosterstiftung) in den Stand einer Basilica minor erhoben.
Sie ist - neben den Wallfahrtskirchen Frauenkirchen und Loretto, erst das dritte Gotteshaus im Burgenland, dem diese Auszeichnung zuteil wurde.
Ausschlaggebend für das Ansuchen der Diözese an die Gottesdienstkongregation in Rom war die Grabstätte des Seligen Dr. Ladislaus Fürst Batthyány-Strattmann, die sich in der Klosterkirche befindet. Ursprünglich selbstverständlich in der privaten Familiengruft der Batthyánys in der Klosterkirche beigesetzt, wurden seine sterblichen Überreste vor allem wegen des hohen Besucherandranges 1988 in ein Grabmal in den Kirchenraum verlegt. Dieser Umstand stellt einen besonderen Wert der Verehrung dar, da auch Pilgergruppen aus dem umliegenden ungarischen Raum dadurch vermehrt angesprochen werden.
Basilica minor (kleinere Basilika) ist ein Ehrentitel, den der Papst einem bedeutenden Kirchengebäude verleiht. Die Verleihung des Titels bezweckt die Stärkung der Bindung der Kirchen an den römischen Bischof und soll die Bedeutung dieser Kirche für ihre Umgebung hervorheben.
Erster Teil der Renovierung der Batthyány'schen Familiengruft Ende Juni 2013 abgeschlossen
Am 2. Dezember 2011 stellte die Familie Batthyány (der Familienrat) die Weichen für die Erhaltung der 2. größten Familiengruft in Österreich.
Diese Arbeiten - im Rahmen eines EFRE Projektes (Europäischen Fonds für regionale Entwicklung) in enger Kooperation und Abstimmung mit dem Land Burgenland und dem BDA (Bundesdenkmalamt) - konnten nun Ende Juni 2013 fertig gestellt werden.
Die Begräbnisstätte der Batthyánys ist dadurch für kommenden Generationen erhalten und es wird sicher gestellt, dass dieses auch historisch für die Region äußerst bedeutende geschichtliche Wahrzeichen für die Zukunft bewahrt wird.
Nun werden in absehbarer Zeit weitere Maßnahmen getroffen werden müssen: Renovierung einzelner bedeutender Särge, Ausbesserungsarbeiten in der sogenannten "Neuen Gruft". Die nun abgeschlossenen Arbeiten stellen eine sehr schöne Grundlage und Basis für weitere Maßnahmen dar.
2. Dezember 2011 - Besprechung des Familienrates betreffend eines Projektes des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Kooperation mit Land Burgenland und Bundesdenkmalamt (BDA) zur Erhaltung & Sanierung der Batthyány'schen Familiengruft
Am 2. Dezember 2011 fand in Wien eine wichtige Besprechung der Familie Batthyány bezüglich der Familiengruft in Güssing statt. Es wurden dabei im Grunde die Weichen für das Sicherstellen des Erhaltes der 2. größten Familiengruft in Österreich gestellt.
Die Familie stimmte grundsätzlich dem EFRE Projekt zu. In enger Kooperation und Abstimmung mit dem Land Burgenland und dem BDA werden noch in diesem Jahr die notwendigen Vereinbarungen und Maßnahmen getroffen, um das Projekt zur Sanierung der Batthyány'schen Familiengruft im kommenden Jahr voranzubringen.
Die Begräbnisstätte der Batthyánys wird dadurch für kommenden Generationen erhalten. Weiters wird sicher gestellt, dass diese auch historisch für die Region äußerst bedeutende geschichtliche Wahrzeichen für die Zukunft bewahrt wird.
Genaue Details dieses Projektes werden für Interessierte demnächst veröffentlicht.